Was schickes aus Damaskus
Entdeckt im Warenhaus des Orients – dem S o u k arab. سوق
Was schickes aus Damaskus
Entdeckt im Warenhaus des Orients – dem S o u k arab. سوق
Ein Auto – Zwei Reisende – Drei Kontinente
Im März 2008 ist es endlich soweit. Ich stehe mit unserem fertig beladenen Toyo in Genua am Hafen und warte auf die Fähre nach Tunis. Die Reise führt entlang der Mittelmeerküste durch 6 Länder. Einen kleinen Überblick habe ich für alle Interessierten zusammen gestellt. Später werde ich noch ausführlich von den vielen Höhepunkten dieser außergewöhnlichen Reise berichten.
Kreuzritter und Bademoden in Jordanien
Eine imposante Burgruine besuchen wir in Kerak. Kreuzritter haben diese Anlage im 12.Jahrhundert errichtet. Von diesem strategisch günstig gelegenen Ort sehen wir bereits unser nächstes Reiseziel – das Tote Meer.
Wir fahren tief unter Meeresspiegelniveau. Es wird heiß und bei ca. 400 Meter unter normal Null haben wir das Ufer erreicht. Im Abendlicht streben wir unserem Tagesziel, dem Wadi Mujib mit seiner vorgelagerten Landzunge entgegen. Ein Abendbad im Salzwasser, das Licht ist gut, das Wasser warm. Doch Vorsicht, der durchschnittlicher Salzgehalt liegt bei 28%, maximal 33% (Mittelmeer 3%)! Es brennt in den Augen, der Auftrieb ist enorm, schwimmen fällt schwer und wir treiben einfach so dahin. Das gegenüber liegende Ufer ist bereits Israel und das Militär fordert uns bei Dämmerung auf, den Strand zu verlassen – Campen streng verboten. Mit unserem Geländewagen erklimmen wir eine steile Anhöhe – niemand hat`s gesehen! Von unserm Nachtplatz sehen wir die Lichter israelischer Fahrzeuge gegenüber, hoffentlich eine ruhige Nacht!
Ein Badetag am Toten Meer, aber freitags ist man an einem solchen Ort nicht allein. Nach einigen überfüllten Limousinen kommt eine kleine Dorfgemeinschaft mit LKW. Alle sind nett und wollen sich mit uns fotografieren. Eine junge Studentin treibt später im Wasser an mir vorbei. Nicht´s passiert, hier badet man so!
Jordaniens Weltsensation der Antike – anders erlebt
Die Nabatäerstadt Petra wird auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geführt. Massive Touristenströme besuchen täglich die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Jordaniens. Die Nabatäer, ein kleiner Nomadenstamm, schuf um die Zeitenwende eine Königsstadt in Sandstein und verhalf Jordanien damit zu Einnahmen in Millionenhöhe. Ca. 3000 Räume mit teilweise aufwendigen Fassaden meißelten die Fleißigen in den Sandstein.
Wir wollen Petra anders erleben und uns nicht mit dem Besucherstrom durch den engen Eingang Siq quetschen. So haben wir über eine abenteuerlichen Piste unser Lager oberhalb der Felsenstadt erreicht. Im warmen Licht der Abendsonne wandern wir auf Ziegen-u. Eselpfaden durch die Sandsteinwelt, die sich uns farbenprächtig und mit immer neuen Formen präsentiert.
Logisch, dass mein Bildbericht um Petra etwas anders ausschaut.
Schon wieder diese Pharaonen
Vom Suezkanal kommend, wollen wir den Sinai auf einsamen Wüstenpisten durchqueren. Kein Mensch begegnet uns auf der Suche nach den verlassenen Bergwerken aus Pharaonenzeit. Hier wurde im Alten Reich ca. 2 600 Jahre vor unserer Zeitrechnung Türkis abgebaut. Wir klettern den Berg hinauf und finden an steiler Felswand das Relief eines Pharao der 3. Dynastie. Der Herrscher aus dem Niltal schlägt mit einer Keule auf die Bewohner des Sinai ein! Von hier oben haben wir einen phantastischen Blick über die Bergwelt des Sinai mit ihren bis zu 2 500 Meter hohen Gipfeln. Klein und verloren dagegen unser Auto, siehe Suchbild Nummer 3 der Galerie.
Das Katharinenkloster aus dem 6.Jahrhundert ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit auf dem Sinai. Touristenbusse aus den Badeorten sind in großer Zahl unterwegs. Wir verzichten auf die Besteigung des Jebel Musa (Mosesberg) 2285 Meter, wo Moses die Gesetzestafeln empfangen haben soll und entfliehen in die einsame Bergwelt. Auf Pisten gelangen wir über die Blauen Berge, ein Kunstprojekt des Künstlers Jean Verame, nach Dahab am Roten Meer. Über Sharm el Sheikh erreichen wir den Nationalpark Ras Muhammed an der Südspitze des Sinai. An einem der besten Tauchplätze der Welt verweilen wir einige Tage und schnorcheln durch glasklares Wasser entlang der Riffkante.
Pharao und Christen – Wadi Natrun
Vom Mittelmeer führt die Desert Road Richtung Kairo durch das Wadi Natrun, eine Senke bis zu 24 Meter tiefer als der Meeresspiegel. Bereits die Pharaonen nutzten das hier gewonnene Natron zur Mumifizierung durch Dehydratisierung des Körpers.
Auf dem teilweise 6-spurigen Highway stoppt mich plötzlich ein Polizist. Mitten auf der Fahrbahn bleibe ich stehen – zu schnell gefahren! Ha, ha – aber er sitzt am längeren Hebel, ich will weiter und so einigen wir uns schnell auf einen Betrag ohne Quittung.
Die Nacht verbringe ich im Schutz der koptischen Klöster Bishoi und el Surian aus dem 4. und 10. Jahrhundert. Kopten – ägyptische Christen besuchen und verehren die hier lebenden Mönche. Die Besucher sind mit zahlreichen Bussen angereist, der „Massenandrang“ erstaunt mich schon sehr. 18 Uhr werden die Tore geschlossen, Ruhe zieht ein und ich koche noch schnell mein Abendessen, ehe die Sonne über der Wüste untergeht.
Einkaufserlebnis auf arabisch
Souk verbinden viel mit Touristen, Schlepper, Anmache….. Aber er ist viel mehr.
Traditionelle Souks sind Supermärkte des Orient. Abseits der Touristenpfade taucht man ein in das alltägliche Leben, ist als Fremder Beobachter, Interessent und Kunde neben Kunden. Düfte, Geräusche und Nähe – Souk, ein sinnliches Erlebnis. Oft war ich zurückhaltender Beobachter, ließ den Fotoapperat auch in der Tasche – wollte die Situation einfach nicht zerstören. Belohnt wurde ich mit wundervollen Eindrücken einer immer weniger fremden Welt.
Kairo, Damaskus und Aleppo waren Stationen auf unserer Orientreise. Willkommen im Souk . . .
Hängt an der Wand und hat 13 Seiten
Während unserer Orientreise haben wir im Niltal einige der zahlreichen Relikte der Pharaonenzeit besucht. Besonders beeindruckt haben mich die Präzision und Detailtreue der vielen Schmuckelemente, Schriftzeichen und Darstellungen. Dass diese dreitausendfünfhundert Jahre alten Abbildungen auch unserem heutigen ästhetischen Empfinden entsprechen, ist eines der großen Wunder Ägyptens. Sehen wir uns die Qualität der Hieroglyphen auf dem roten Granitobelisken in Karnak an, die schöne Schwägerin des Wesirs Amenophis III im Ramose-Grab, die Schriftzeichen in Originalfarben oder die Darstellungen der Opferdarbringungen – auch die des Pharao.
Entdeckt – so steht es auf dem Deckblatt des Kalenders, der mir diese wunderbaren Dinge jeden Tag in unsere Wohnung bringt. Dass meine kleine Galerie Deckblatt und dreizehn Monate umfasst, sollte euch nicht stören.
Auf den Spuren des Lawrence von Arabien
Von Aqaba kommend wollen wir durch das Wadi Rum Richtung Norden fahren. Doch erst müssen wir den Einstieg in die Piste finden. Dank Echtzeitnavigation mit TTQV kann ich unsere Position auf dem Satellitenbild jederzeit überprüfen. Doch am Pistenbeginn eine Schranke und Militär! Keine Durchfahrt möglich und die Grenze zu Saudi Arabien…und die Wüste….und gefährlich….
Eine halbe Stunde später, um einen Kaffee und eine nette Erinnerung reicher, rumpeln wir auf unserer Piste dem phantastischen Wüstengebiet Wadi Rum entgegen. Klar ist der Himmel hier eher selten, aber genau diese Stimmung, Sand, rötliche Felsen und dieses Licht kenne ich von meiner ersten Durchfahrt 1999. Bei dieser Wüstenetappe begleiten uns Freunde von Sahara-Club. Sie sind auf dem Landweg über die Türkei ans Rote Meer gereist und nun auf dem Rückweg. Fotografen, mit denen wir bis zu den Felsentoren nördlich des Wadi Rum fahren möchten. Leider wird daraus nichts, wir schaffen die kaum befahrene Piste dann doch allein und werden mit einem herrlichen Nachtplatz belohnt. Schaut Euch doch mal den Pistenverlauf an, bei großer Karte kann man die gesamte Strecke betrachten.