Die Georgische Heerstraße . . .
wurde schon im 1. Jahrhundert v. Chr. als kürzeste, aber auch gefährlichste und beschwerlichste Route über den großen Kaukasus bekannt. Für uns ist sie eine Sackgasse, aber wir wollen unbedingt nach Stepanzminda (ehem. Kasbegi), die exponiert liegende Zminda-Sameba-Kirche besuchen und natürlich den Kazbek 5.033 m sehen.
Auf der gut ausgebauten Straße kommt man vorerst zügig voran, das wissen auch die Hirten und nutzen sie mit ihren Herden. Zwischenstop machen wir an der am Stausee von Shinwali gelegen Festung Ananuri. Später überwindet die Straße in 18 spektakulären Serpentinenkurven 1.000 Höhenmeter. Zeitgeschichte studieren wir an der 70 m langen Mosaikwand mit Rotarmisten, Hakenkreuz und Folklore. Durch die Bögen des 1983 eingeweihten Denkmals hat man dazu noch eine grandiose Aussicht auf den Hochkaukasus.
Die Straße wird zur Piste, hinter dem Kreuzpass (Dshwari Ucheltechili) 2.995 m liegt links der neu angelegten Friedhof für deutsche Kriegsgefangene, die hier u.a. beim Straßenbau eingesetzt waren. Die Trinkflaschen füllen wir bei einem Quellgebiet – im Quellwasser gelöste Mineralien haben hier farbige Terrassen ausgebildet. Unser Nachtlager für die nächsten Tage ist in der Schlucht von Truso. Das wir hier dem Kasbek ganz nah sind, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, hüllen sich doch die Gipfel in dicke Wolken.
Trotzdem, der Berg ruft! Unterhalb der Wolkengrenze wandern wir entlang des Tergi-Flusses, später über ein Hochplateau bis zu einem verlassenen Dorf. Die Häuser werden im Sommer als Ställe genutzt und am Ende ist ein Militärposten. Grenzgebiet, wir werden als Gäste empfangen und nun kennen uns Alle im Tal! Die Temperaturen sind hier schon recht grimmig und scheint die Sonne nicht, ist es im Hotel „Sachsenruh“ einfach gemütlicher – die Standheizung singt dazu. Am nächsten Morgen dann ist unser Glück fast perfekt! Der schneebedeckte Gipfel des Kasbek leuchtet vor blauem Himmel im gleißenden Sonnenlicht. Das wird mal wieder ein perfektes Frühstücksplätzchen!
In Stepanzminda verziehen sich gerade die Wolken aus dem Tal. Gut das wir unseren Toyota dabei haben, der Aufstieg zur Zminda-Sameba-Kirche aus dem 14.Jahrhundert hoch über dem Ort fällt so weniger schweißtreibend aus. Wir haben Glück und die Sonne scheint sporadisch durch die Wolkenlücken. Weniger Glück hat offensichtlich ein Amerikaner, der uns nach dem Kasbek fragt: „Hier muss er doch sein?“ Schon mehrere Tage wartet er vergebens und muss nun abreisen. Trotzdem freut er sich über ein paar Bilder vom Morgen aus meiner Kamera.
Das war der Kaukasus – Tbilisi wir kommen!
knüpft an den stärken des beitrags kaukasus I mekrlich an: wieder sehr abwechslungsreiche bildauswahl, schöne reportagebilder aber hervorragende landschaftsbilder. tolle stimmung die deine momentausfahmen vermitteln, toll eingefangen und bemerkenswert präsentiert.